Das paradoxe Spannungsfeld zwischen Recruiting, Marketing und Automatisierung
• Persönliche Geschichte 02 Mar 2021 von Nick Broekman

„Der Angriff ist die beste Verteidigung“

Ein herrlich cruijffianischer Ausspruch, der trotz seines Widerspruchs inzwischen als unumstößliche Wahrheit gilt. Wenn wir schon bei Kühen sind:

„Ein vegetarisches Steak“

Diese Wortkombination beginnt bei mir mittlerweile zu reiben.

In die gleiche Kategorie fällt meiner Meinung nach folgende Kombination:

„Automatisierung von Recruitment-Marketing“

Trotz der Automatisierung, die ich in den letzten Jahren in der Rekrutierungs- und Zeitarbeitsbranche selbst auf Rekrutierungsprozesse angewendet habe, fällt es mir schwer, diese Begriffe miteinander zu vereinen. Was mich daran stört, ist die scheinbare Verneinung der menschlichen Komponente, die intrinsisch zum Recruiting gehört. „The human touch ist nun mal nicht automatisierbar“ ist für mich kein leerer Slogan.

Dennoch setzen viele Organisationen bereits seit geraumer Zeit eine Form von Automatisierung im Recruitment-Marketing ein – ohne dabei den persönlichen, qualitativen Kontakt aus den Augen zu verlieren.

Mehr noch: Durch intelligente Automatisierung von Rekrutierungsprozessen entsteht mehr Zeit für den persönlichen Kontakt mit Kandidaten. Ein echter Brückenbauer also (das Wort „Brücke“ war notwendig, um die Verbindung zum Foto herzustellen – aufgenommen von „yours truly“ 😉).

Eine durchdachte Automatisierung eliminiert repetitive Aufgaben im Rekrutierungsprozess. Darüber hinaus erzeugt gut organisierte Automatisierung einen zusätzlichen, verstärkenden und wünschenswerten Effekt (dazu später mehr).

Automatisierung durch Multiposting?

Wo im „Vor-Internet-Zeitalter“ ein A4-Poster an der Fassade ausreichte, um genügend Laufkundschaft zu generieren, gibt es heute – neben der eigenen Website – Dutzende von Jobportalen, auf denen Stellenanzeigen veröffentlicht werden können. Es ist schlicht unmöglich, sich bei jedem dieser Portale einzeln einzuloggen und die Stellenanzeige manuell zu posten. Man sieht sprichwörtlich „den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr“ – um ein weiteres paradoxes Bild zu bemühen.

Zum Glück kann man heutzutage dank Automatisierung eine Stellenanzeige durch Multiposting auf mehreren Plattformen gleichzeitig veröffentlichen. Wenn die Rückmeldungen und Reaktionen zudem in einem zentralen Dashboard einlaufen, erkennt jeder sofort den Mehrwert: Wiederkehrende Aufgaben im Rekrutierungsprozess werden automatisiert – ohne dabei den persönlichen Kontakt zwischen Recruiter und Kandidat zu beeinträchtigen.

80 % der Kandidaten sind nicht aktiv auf Jobsuche

Der nächste Schritt in der effektiven Automatisierung von Recruiting hängt mit folgender Erkenntnis zusammen:

80 % der potenziellen Kandidaten sind nicht aktiv auf der Suche nach einem neuen Job.

Mit anderen Worten: Wenn Sie Ihre Stellen nur auf Jobbörsen und der eigenen Website veröffentlichen, erreichen Sie lediglich 20 % Ihrer potenziellen Zielgruppe.

Auf den verschiedenen Social-Media-Plattformen können Sie Ihre Stellenangebote direkt in Form von Anzeigen an Ihre Zielgruppe kommunizieren. Dies ist jedoch ein zeitaufwändiger Prozess.

Glücklicherweise gibt es intelligente Recruiting-Marketing-Software, die beim Veröffentlichen eines Stellenangebots (für Jobbörsen) automatisch eine „Social-Media-Anzeigenkampagne“ daraus generiert.

Mit einem Klick erreichen Sie über intelligente, automatisierte Marketingsoftware auch diese große Gruppe latenter Kandidaten.

Messen heißt wissen

So wirkungsvoll Multiposting auch sein mag – inzwischen gilt der alleinige Einsatz dieser Methode im Recruitment-Marketing als traditionell.

Vielleicht ist diese Aussage etwas progressiv, aber ich denke, dass die Integration von Recruitment-Marketing-Software mit einem bestehenden HRM- oder ATS-System heute bereits Standard ist – oder in Kürze sein wird.

Durch das Importieren bestimmter Merkmale offener Stellen wird Konsistenz und Einheitlichkeit über alle Plattformen hinweg gewährleistet. Die Automatisierung dieser repetitiven Aufgaben spart wertvolle Zeit.

Darüber hinaus liefert eine Integration mit einem HRM- oder ATS-System detaillierte Informationen zu veröffentlichten Stellen und den darauf folgenden Bewerbungen und Platzierungen. Detaillierte Berichte aus dieser Integration beantworten unter anderem folgende Fragen:

  • Welche Plattform funktioniert am besten?
  • Bei welchen Stellen spielt Social Media eine entscheidende Rolle?
  • Was kostet die Gewinnung eines Kandidaten tatsächlich?
  • Wie lange dauert der gesamte Prozess von Quelle bis Platzierung?

Eine gute Integration zwischen Recruitment-Marketing-Software und einem HRM- oder ATS-System liefert klare Antworten auf diese Fragen. Einerseits spart sie Zeit im Rekrutierungsprozess, andererseits zeigt sie, auf welchen Plattformen sich der investierte Aufwand am meisten lohnt.

So sorgt Automatisierungssoftware dafür, dass mehr Zeit für persönliche Interaktion mit Kandidaten bleibt.

Ein neuer Blick auf die Ansprache von Kandidaten

Inzwischen fragen Sie sich zu Recht, ob die Reduzierung repetitiver Aufgaben der einzige Mehrwert von Automatisierung im Recruitment-Marketing ist.

Es ist unbestritten, dass gerade die Reduktion repetitiver Aufgaben für viele Organisationen ein entscheidender Grund ist, Recruitment-Marketing zu automatisieren.

Ich bin jedoch der Meinung, dass es noch einen wichtigeren Grund gibt, um Recruiting und Marketing als untrennbar miteinander verbunden zu betrachten…

In einem traditionelleren Ansatz von Recruitment-Marketing wird hauptsächlich auf den akuten (ad-hoc) Personalbedarf reagiert. Wenn jedoch bestimmte Recruiting-Prozesse automatisiert sind, entsteht Raum, nicht nur in Funktionen zu denken, die „besetzt“ werden müssen, sondern auch in einer fortlaufenden Pipeline von Talenten, die durch automatisiertes Marketing gepflegt wird.

Noch zugespitzter formuliert:

„Wenn die Verbreitung Ihrer Arbeitgebermarke unter zukünftigen Mitarbeitenden so einfach wäre wie das Drücken eines großen roten Knopfes … was hält Sie dann noch davon ab, diesen kontinuierlichen Strom an Botschaften an potenzielle Kandidaten in allen Phasen des Recruiting-Prozesses zu senden?“

Diese latente Marketingmethode sorgt nicht nur dafür, dass die 80 % passiven Kandidaten effektiv erreicht werden – sie ermöglicht es auch, die Werte und Ideen Ihres Unternehmens kontinuierlich auf eine wertvolle Weise zu kommunizieren.

Recruiting bleibt Menschenwerk

Trotz aller genannten Argumente bleibe ich bei meiner ursprünglichen Aussage:

Recruiting ist und bleibt Menschenwerk!

Automatisierung ist ein äußerst wertvolles Werkzeug, um dieses Menschenwerk zu unterstützen – der „Human Touch“ wird dadurch zum Glück nicht ersetzt.

Wie gehen Sie mit Automatisierung und Recruitment-Marketing um? Stimmen Sie mir überhaupt nicht zu oder haben Sie Anmerkungen zu meiner Argumentation? Ich bin gespannt auf Ihre Meinung oder Vision und freue mich auf einen offenen Austausch!

Eine kostenlose 10-minütige Online-Demo? Natürlich, besser kann man nicht starten.

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